Der Trainingskurs Practitioner in Agile Quality (PAQ)
Die anderen Teams arbeiten bereits agil und erste Schritte stehen Ihnen jetzt auch kurz bevor. Gelesen haben Sie schon einiges zu dem Thema – und doch scheint etwas zu fehlen… die praktische Anwendung des Gelesenen und die Antwort auf die Frage: Wie sieht eigentlich Qualitätssicherung in der agilen Welt aus? Die Basis hierfür legt der Trainingskurs Practitioner in Agile Quality.
Was bedeutet Agilität im Test?
Agile Softwareentwicklung mit Scrum stellt viele Anforderungen an den Test, die von den Erfahrungen aus dem V-Modell-basierten Vorgehen abweichen. Die „Theorie“ ist natürlich nicht schwierig zu verstehen – der Scrum Guide besteht aus gerade mal 14 Seiten. Allerdings gibt es für Testende dennoch zwei Herausforderungen:
- die praktische Erfahrung in der Anwendung der Theorie und
- die konkrete Anwendung auf die Testaktivitäten.
Die Testaktivitäten im Agilen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen im V-Modell. Zuallererst ist da die Position Testender: Im V-Modell sind Entwicklung und Test oftmals zwei getrennte Bereiche. Im Agilen bekleiden Testende eine Rolle innerhalb des entwickelnden Teams. Das bringt eine engere Zusammenarbeit mit den Entwickelnden und übrigen Stakeholder*innen mit sich. Und diese Zusammenarbeit verläuft nicht nur von der Aufgabenteilung, sondern auch zeitlich viel enger: Das Team erwartet jetzt nicht mehr alle paar Wochen ein Feedback über die geleistete Arbeit, sondern täglich – im Optimalfall kontinuierlich.
Wie lässt sich dieses umsetzen und wie wird der notwendige Aufwand adäquat in der Sprint-Planung berücksichtigt? Die Theorie hierzu klingt einleuchtend: Der Aufwand wird im Planning Poker geschätzt und bei den Story Points mitberücksichtigt. Anschließend arbeiten dann Entwickelnde und Qualitätssichernde Hand in Hand mit selbstverständlich reibungsarmen Übergaben von der einen Teamrolle zur anderen. Aber passiert dies in der Realität automatisch so? Die Erfahrung zeigt, dass der Teufel im Detail steckt: Die Planung ist zu optimistisch, technische Schulden bauen sich auf und stehen dem Fortkommen im Weg – und am Ende hakt es auch an der Schnittstelle zwischen Entwickelnden und Testenden. Kann man das von vornherein verhindern? Vermutlich nicht (vollständig). Kann man sich auf solche Situationen vorbereiten? Ja, denn es genügt für den Anfang schon, die grundlegenden Mechanismen hinter diesen Situationen kennenzulernen. Und wenn es vielleicht am Anfang erstmal „nur“ mit Legobausteinen und Testen in der Schulungsumgebung ist…
Die Schulung zum Practitioner in Agile Quality
Die Practitioner in Agile Quality Special Interest Group (PAQ SIG) hat eine Schulung mit der Möglichkeit zur Zertifizierung entwickelt, die die Grundlagen für die Qualitätssicherung im agilen Umfeld legt. Teilnehmende einer Schulung zum PAQ lernen das Thema aus theoretischer, wie auch praktischer Perspektive kennen und verfügen nach erfolgreicher Schulungsdurchführung über das folgende Fachwissen:
- Praktische Erfahrung mit dem agilen Mindset – die Theorie einmal angewendet
- Umsetzung effizienter und effektiver Praktiken in der Softwareentwicklung und -qualitätssicherung
- Sicherstellung der Produktqualität im agilen Team vom Projektstart über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg
- Maximierung des Business Value mithilfe wiederholbarer, auditierbarer und adaptierbarer Prozesse
- Praktische Umsetzung von Continuous Testing
- Risikoidentifizierung und -begrenzung bei der Skalierung agiler Prozesse über Teamgrenzen hinweg
Werden Sie als Qualitätssichernde demnächst in agilen Projekten eingesetzt? Oder möchten Sie mit den agilen Teams auf Augenhöhe kommunizieren? Dann sind Sie in dieser Schulung richtig! Idealerweise bringen Sie Vorkenntnisse aus dem Testbereich mit, d.h. über die grundlegende Terminologie, verschiedene Verfahren zum Testdesign sowie praktische Erfahrung mit dem grundlegenden Testprozess inklusive nicht-funktionalen Testarten wie dem Performance- und dem Usability-Test.